Die Geschichte von Julius, dem Floh.

 

Julius der Floh lebt schon recht lange im Zirkus. Es gefällt ihm dort sehr gut. Nirgendwo hat er soviel Abwechslung wie hier.

Ein Floh ist ja so winzig, dass er kaum zu sehen ist.

Normalerweise lebt Julius der Floh tief im langen Fell versteckt auf dem Hund Franzi.

Dort hat er es schön warm und ist auch sicher vor allen, die ihm Böses wollen.

Franzi der Hund ist ein Zwergspaniel und ein edles Tier. Er hat lange herabhängende Ohren, die beinahe bis auf den Boden reichen und einen langen, buschigen Schwanz. Franzi der Hund gehört dem Herrn Direktor und er ist sich seiner edlen Abstammung wohl bewusst. Stolz wandert er im ganzen Zirkus umher. Bei der Vorstellung muss er seine Kunststücke vorführen. Das ist aber nicht schwer, er muss nur herumlaufen und bellen. Wenn dann der Herr Direktor mit dem Finger auf ihn zeigt, legt er sich sofort auf den Rücken und stellt sich tot.

Diesen Hund nun hat sich Julius der Floh als seinen Platz ausgesucht. Damit kommt er auch weit herum, denn Franzi der Hund darf überall hin und überall hinein.

So kommt Julius der Floh zu allen anderen Tieren und auch zu den Menschen. Manchmal macht er einen Ausflug und bleibt einige Zeit zu Besuch.

Sehr gerne besucht er Lester, den Löwen. Julius der Floh liebt den Geruch des Löwen und wandert gerne in der mächtigen Mähne herum. Besonders Spaß hat er, wenn er hin und wieder in eines der Ohren hüpft. Dann wird Lester der Löwe ganz unruhig, denn der kleine Floh im Ohr kitzelt ihn und das mag Lester der Löwe überhaupt nicht. Er brüllt dann ganz laut und schüttelt sich, aber der kleine Floh ist nicht wegzukriegen. Nur wenn Franzi der Hund auf seiner Runde wieder einmal vorbeikommt springt Julius der Floh mit einem langen Satz vom Löwen wieder zurück auf Franzi.

Angst hat Julius der Floh nur vor Willi dem Affen und vor den Menschen. Denn die haben alle Hände und können ihn damit fangen. Die anderen Tiere mit ihren Pfoten und Hufen haben keine Möglichkeit den kleinen Floh zu erwischen.

Erst kürzlich hat Julius der Floh ein Abenteuer bestanden. Als er wieder einmal mit Franzi dem Hund unterwegs war kamen sie auch zu Hugo dem Elefanten. Julius sah durch das dichte Fell von Franzi den riesigen Elefanten. Da wurde er neugierig und übermütig. Julius der Floh kletterte am Kopf von Franzi ganz nach vorne bis zur Schnauze und dort wo keine hinderlichen Haare mehr waren zog er seine langen Hinterbeine ganz an und spannte alle Muskeln. Mit einem mächtigen Satz sprang er Hugo dem Elefanten auf den Rücken. Da saß nun der kleine Floh und fühlte sich nicht sehr wohl. Es waren keine langen Haare, ja überhaupt kein Fell um sich zu verstecken. Jedesmal wenn der Elefant mit seinen riesigen Ohren wackelte kam ein Windstoß, dass Julius der Floh sich gang fest halten musste um nicht weggeweht zu werden.

Das war kein Platz für einen Floh und deshalb beschloss er, Hugo den Elefanten wieder zu verlassen. Aber wie?

Julius der Floh konnte nicht einfach abspringen, er würde am Boden landen und vielleicht sogar zertreten werden. Das war ihm zu gefährlich.

Er überlegte kurz und fand dann eine Lösung. Der lange Rüssel war die Rettung. Da konnte er hinunterkrabbeln und dann ganz vorne warten, bis Franzi der Hund wieder einmal vorbeikam und mir einem Satz wäre er wieder daheim.

So geschah es dann auch. Ganz langsam und vorsichtig wanderte Julius der Floh über den Kopf des Elefanten und am Rüssel nach unten. Hugo der Elefant spürte davon überhaupt nichts, denn Elefanten haben eine dicke Haut, durch die ein winziger Floh nicht zu spüren ist.

Endlich war Julius nun unten und ganz vorne am Rüssel. Er wartete und wartete, aber Franzi der Hund kam nicht vorbei. Da wurde Julius der Floh leichtsinnig. er wollte wissen wie weit er durch das Nasenloch des Elefanten in den Rüssel hineinspazieren könnte. Das ging auch am Anfang gut aber nach einiger Zeit spürte Hugo der Elefant doch ein starkes kitzeln in der Nase denn dort war er sehr empfindlich und spürte den kleinen Floh wie er krabbelte. Hugo der Elefant musste niesen. Das geschah mit so einer Gewalt, dass Julius der Floh in hohem Bogen herausgeschleudert wurde und weit durch die Luft flog.

Er landete glücklicherweise im Körbchen von Franzi. Dort versteckte er sich unter der Decke. Als Franzi der Hund dann zum Mittagsschlaf in sein Körbchen kroch war Julius der Floh mit einem kleinen Satz wieder daheim.

Aber an Elefanten war Julius der Floh nicht mehr interessiert.