Das Abenteuer von Jonas dem Frosch+

 

Eduard das Nilpferd lag wieder einmal ungemein faul und träge in seinem Becken und genoss die warme Sonne, das Wasser und vor allem das Nichtstun. Während fast alle anderen Tiere tagsüber mindestens einmal mit ihren Dompteuren üben mussten um das gelernte nicht zu vergessen und um neue Kunststücke zu erlernen wurde Eduard das Nilpferd kaum beschäftigt, denn um nur um die Manege zu trotten, bedurfte es keiner längeren Übung.

Als nun Eduard sich so seiner Faulheit hingab sperrte er sein großes Maul ganz weit auf und ließ sich die Sonne auf die riesengroße Zunge scheinen.

Indessen saß Jonas der Frosch neben dem Becken von Eduard dem Nilpferd in der Wiese. Wie Frösche eben so sind saß er unbeweglich im Gras und wartete darauf dass sich eine Fliege oder zumindest eine winzige Mücke nähern würde. Mit seiner langen Zunge könnte er sie dann schnappen und verspeisen.

Aber es kamen weder Mücken noch Fliegen, denn die hatten viel wichtigeres zu tun. Sie alle mussten um diese Zeit in den Pferdeställen sein. Da gab es täglich das lustige Spiel „Wer kann am längsten auf dem Pferd sitzen ohne von dessen Schwanz weggefegt zu werden“

So saß also Jonas der Frosch im Gras und langweilte sich furchtbar. Da fiel ihm ein, dass er zwischendurch ein Bad nehmen könnte. Es wäre erfrischend und eine willkommene Abwechslung zur langweiligen und unergiebigen Fliegenjagd.

Vor sich sah er die Wand von Eduard´s Bassin.

Nun, wenn ich meine Hinterbeine ganz anziehe und dann zu einem hohen Sprung wieder durchstrecke könnte ich direkt ins Wasser springen, dachte sich Jonas der Frosch.

Gesagt, getan und mit einem riesigen Satz sprang Jonas in die Höhe und in das Becken.

Aber oh Schreck, was er nicht gesehen hatte, war das große offene Maul von Eduard dem Nilpferd. Da ein Frosch aber keine Flügel hat wie ein Vogel und keinen breiten Schwanz wie ein Eichhörnchen kann er im Flug seine Richtung nicht mehr ändern.

Und so landete Jonas der Frosch mitten im offenen Maul von Eduard.

Beide erschraken ganz furchtbar.

Eduard, der schon lange Probleme mit seinen langen vorderen Zähnen hatte, fürchtete, ein Stück eines Zahnes wäre weggebrochen und heruntergefallen.

Jonas, der sah, was auf ihn zukam, hatte Angst Eduard das Nilpferd würde das Maul schließen und ihn womöglich vor Schreck verschlucken. Obwohl Nilpferde keine Tiere oder gar Frösche verspeisen, könnte es in so einem Fall aus Versehen durchaus passieren.

Jonas konnte nicht mehr verhindern, dass er im Maul von Eduard dem Nilpferd landete. Vor Schreck quakte er ganz laut, so laut wie er noch nie in seinem Leben gequakt hatte.

Eduard hörte plötzlich das quaken aus seinem Maul und erschrak darüber von Neuem.

Er war gewohnt dass aus seinem Maul ein tiefes Brummen kam, aber ein quaken ??.

Da musste Eduard das Nilpferd nachdenken.

Und nachdem Eduard das Nilpferd nie mehr als eine Tätigkeit auf einmal tat, blieb sein Maul offen während er intensiv über das Quaken in seinem Maul nachdachte.

Das war natürlich für Jonas dem Frosch die Rettung.

Blitzschnell spannte er wieder seine langen Hinterbeine und mit einem Satz war er aus dem Maul ins Wasser gesprungen.

Während Eduard das Nilpferd mit offenem Maul noch immer über das eigenartige geräusch in seinem Maul grübelte, sah er vor sich im Wasser einen kleinen Frosch, der eilig davonschwamm.

Und Jonas der Frosch dachte sich:

Vor großen Sprüngen soll man immer aufpassen, dass keine großen Tiere im Weg sind