Randolf die Schlafmütze!

 

 

Randolf, der Hase hat im „Zirkus Wunderbar“ ein feines Leben. Den ganzen Tag hoppelt er herum. Wenn die Sonne scheint liebt es Randolf an einem stillen Platz zu liegen und die Wärme zu genießen. Wenn es regnet sitzt er in einem der Zelte und schaut zu, wie die anderen Tiere ihre Kunststücke lernen und üben.

Hin und wieder stibitzt Randolf auch eine Karotte. Hugo der Elefant liebt Karotten sehr und manchmal bekommt er ein ganzes Büschel davon als Belohnung. Das nützt dann der Hase aus und wenn Hugo gerade nicht hinsieht, klaut er sich eine Karotte. Hugo merkt das natürlich, aber in seiner Gutmütigkeit tut er so, als würde er nichts sehen.

Wenn allerdings Randolf zu übermütig wird und nochmal nach einer Karotte greift, dann bekommt er einen leichten Schlag mit dem Rüssel und weiß, jetzt ist es genug.

Randolf der Hase gehört dem Zauberer der bei jeder Vorstellung seine Kunststücke zeigt.

Der Zauberer nennt sich „Zappelino“. Er kann eine ganze Reihe von Zaubertricks. Zum Beispiel kann er Gegenstände verschwinden lassen und an ganz anderen Stellen wieder hervorzaubern. Er kann eine Zeitung in kleine Stücke zerreißen und dann wieder als Ganzes erscheinen lassen.

Den Kindern gefällt aber am besten, wenn er einen schwarzen Zylinder nimmt, ihn überall zeigt und dreht und wendet so, dass jeder sieht, dass er ganz leer ist. Dann nimmt er den Zylinder hält ihn an sich, klopft mit seinem Zauberstab daran und greift hinein.......... und zieht einen Hasen heraus.

Der Hase ist natürlich Randolf.

Wie das geht?

Ganz einfach. Zappelino hat einen weiten, langen schwarzen Mantel an. In einer Tasche dieses Mantels sitzt Randolf. Zappelino greift durch einen nicht sichtbaren Schlitz an der Seite seines Zylinders in die Tasche seines Mantels und zieht dann Randolf heraus. Es sieht für die Zuschauer so aus, als würde Randolf aus dem Zylinder kommen.

Eines Tages nun ist Randolf schrecklich müde gewesen. Den ganzen Tag hatte er mit Franzi dem Hund gespielt und wild herumgetobt. Am Abend als Zappelino sich für die Vorstellung fertig machte, fiel es dem Hasen schon schwer, die Augen offen zu halten.

Zappelino nahm Randolf wie immer bei den Ohren und steckte ihn in die Tasche seines Mantels. Dann ging er in das große Zelt, wo die Zuschauer schon auf ihn warteten.

Randolf saß in der finsteren Tasche, so wie er es schon immer gewohnt war. Nur diesmal schlief er ein. Randolf der Hase schlief ganz tief und fest. Er träumte, er wäre den ganzen Tag vor einem Fuchs geflüchtet und nun endlich in seiner sicheren Höhle.

Als es nun an der Zeit war den Hasen so, wie immer aus dem Zylinder zu zaubern griff Zappelino in seine Tasche.

Randolf in seinem Traum dachte ein neuer Feind wolle ihn angreifen und biss ganz fest zu und schlug mit seinen Pfoten. Es war aber kein Feind, sondern die Hand Zappelinos, die ihn herausholen wollte. Und der Feind war ein Finger, in den der Hase kräftig gebissen hatte.

Zappelino stieß einen lauten Schrei aus, ließ den Zylinder fallen und hielt seinen blutenden Finger hoch.

„In dem Zylinder ist ein wildes Tier!“ rief er laut.

Alle Zuschauer waren erschrocken. Doch der Zauberer war klug und geschickt.

Er nahm den Zylinder wieder hoch und griff mit der anderen Hand hinein. Der Hase, er war inzwischen wach und sehr erschrocken, ließ sich bei den Ohren aus der Tasche herausziehen.

Zappelino hielt Randolf ganz hoch und alle sahen, dass es ein Hase und doch kein wildes Tier war.

Was niemand hören konnte war, dass Zappelino Randolf dem Hasen zuflüsterte:

„Mache das ja nicht wieder, sonst darfst Du nie wieder im „Zirkus Wunderbar“ auftreten“

Und Randolf hielt sich daran, er hat bis heute den Zauberer nicht mehr gebissen.